Prof. Dr. Siemer Oppermann ist gestorben

Siemer Oppermann  ist am 20. März 2023 gestorben.

Er war ein engagierter Kommunalpolitiker:

Seit Mai 1953 gehörte er der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an.

Er sollte in Kürze für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt werden und das ist einzigartig, denn anlässlich seiner 60-jährigen Mitgliedschaft vor zehn Jahren wurde er bereits mit der „Willy-Brandt-Medaille“ – der höchsten Ehrung der Partei – ausgezeichnet.

Von 1981 bis 1984 war Siemer Oppermann als Ortsvereinsvorsitzender sogar an der Spitze der Allendorfer SPD, aber auch in der Zeit davor und danach wirkte er viele Jahre im Ortsvereinsvorstand mit.

Als vor vierzehn Jahren das 90jährige Jubiläum des Allendorfer SPD-Ortsvereins anstand, interviewte der Gießener Anzeiger verdiente Genossen. Mit Siemer Oppermann ist nun der letzte von den damals fünf interviewten „Altgenossen“ von uns gegangen.

In diesem Interview sprach Siemer von seinen Beweggründen für das Engagement in der Sozialdemokratie und über seine pazifistische Grundhaltung.

Gerne hätte ich mit ihm noch über die aktuelle Situation der Zeitenwende im Hinblick auf den russischen Überfall auf die Ukraine gesprochen, doch es gab hierzu – nicht zuletzt pandemiebedingt - leider keine Gelegenheit mehr.

Siemer Oppermann übte folgende kommunalpolitische Mandate aus:

Von 1984 bis 1989 war er Stadtverordneter von Gießen und stand dort dem städtischen Sozialausschuss als Ausschussvorsitzender vor.

Dort hat er sich großes Ansehen erworben.

Siemer Oppermann war aber auch von 1979 bis 1981, von 1992 bis 1993 und von 1994 bis 1997 Ortsbeiratsmitglied.

Hier durfte ich eng mit ihm zusammenarbeiten und das war immer sehr angenehm.  

Hierzu folgende Anekdote:Siemer Oppermann war nach der Auflösung der Stadt Lahn 1979 als Allendorfer Ortsvorsteher im Gespräch. Die SPD schlug ihn vor, hatte aber nur vier von neun Sitzen im Ortsbeirat. Man musste sich daher um eine Mehrheit kümmern.Heinrich Becker von der F.D.P., von dessen Stimme man bei der Wahl des Ortsvorstehers abhängig war, lies aber wissen, dass er Siemer deshalb nicht mitwählen könne, weil [Zitat] „er die Gass‘ net kehrt“.So waren eben die „spießigen Zeiten“ damals, aber Siemer nahm es mit großer Gelassenheit und so wurde Erhard Hoffmann, der ebenfalls erst kürzlich verstorben ist, Allendorfer Ortsvorsteher.

Siemer gab bei den nachfolgenden Kommunalwahlen - auch noch bei der letzten Kommunalwahl 2021 – immer seinen guten Namen für die sozialdemokratische Ortsbeirats- und Stadtverordnetenliste für einen Ehrenplatz her, zuletzt mit den Worten:

[Zitat]      „Ich engagiere mich in der Kommunalpolitik, weil mir Allendorf und die hier lebenden Menschen sehr am Herzen liegen.“

Das ist ein klares Bekenntnis eines wahren Menschenfreundes zu seinem Dorf!

[Die Trauerrede von Ortsvorsteher Thomas Euler ist als pdf beigefügt]