Krachende Niederlage bei der Landtagwahl 2023

Das Ergebnis ist erschreckend und es macht uns sehr traurig, denn weder landespolitische Themen noch das Wirken der Verantwortlichen im Ort wurde gewürdigt. Die Wahl wurde zur Abstrafung der Ampelregierung genutzt und war vielleicht auch eine Quittung für den gescheiterten Verkehrsversuch. Aber um es klarzustellen: Wir stehen grundsätzlich hinter dem Gießener Verkehrsversuch und auch hinter der Arbeit der Bundesregierung, die immerhin in Krisenzeiten (Coronakrise, russischer Angriffskrieg und Energiekrise) dafür gesorgt hat, dass wir nicht im letzten Winter kaltsaßen und die Energiepreise nicht explodierten und wir auch in diesem Winter nicht kalt sitzen werden. Außerdem sind bereits ein sehr großer Teil der ambitionierten Koalitionsziele umgesetzt und die Themen „Klimawandel“, „Transformation“ und „soziale Teilhabe“ werden so intensiv wie von keiner der letzten Regierungen angegangen. Traurig sind wir, weil wir Sozialdemokraten vor Ort (in Allendorf/Lahn) eigentlich der einzige Aktivposten sind;  wir sind als einzige Partei auch außerhalb von Wahlkämpfen mit Informationsveranstaltungen und dem alljährlichen Bouleturnier präsent, fast alle Anträge und Initiativen im Ortsbeirat stammen von der SPD-Fraktion, wir gestalten aktiv unser Dorf. Das spielte aber anscheinend bei dieser Wahl keine Rolle und deshalb dürfen wir das nun vor Ort auch nicht persönlich nehmen oder gar in Resignation fallen. Die Zeiten Allendorfs als die „rote Hochburg“ Gießens sind wohl vorbei. Auch wenn wir ein besseres SPD-Ergebnis haben als in der Stadt, es gibt hier nichts schönzureden! Dass eine rechte Partei, die Nazis in ihrer Mitgliederschar hat, hier über 100 Stimmen bekommen hat, ist für mich persönlich sehr schlimm. Dennoch müssen wir froh sein, dass in Hessen Demokraten die Wahl gewonnen haben; mir bangt es nämlich vor den Landtagswahlen im Osten. 

Frederik Bouffier gratulieren wir für das Direktmandat, ebenso wie den beiden Gießenern Sozialdemokraten Nina Heidt-Sommer und Matthias Körner und der Bündnisgrünen Katrin Schleenbecker.

Bei den Landesstimmen (Zweitstimmen) erreichte die SPD 16,78 %, die CDU 35,59 %, die Grünen 15,83 %, die AfD 15,43 %,. die FDP 2,71 %, Die Linke 1,89 %, die FW 3,65 %, die Tierschutzpartei 2,3 %, Volt 2,57 % und die sonstigen 3,25 %.  Bei den Wahlkreisstimmen erreichte Nina Heidt-Sommer von der SPD 20,54 %, Frederik Bouffier 39,59 %, Katrin Schleenbecker von den Grünen 13,65 % Frau Weegels von der AfD 13,78 %.