Runder Tisch für die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung in Allendorf/Lahn

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In der städtischen Kindertagesstätte Gießen-Allendorf/Lahn „Lummerland“ gibt es derzeit ein großes Betreuungsproblem wegen fehlender Erzieher/innen. Uns ist bekannt, dass bundesweit ein Fachkräftemangel vorherrscht, aber hier ist die Situation akut. Die Presse berichtete hierüber bereits.er Bedarf an Kindergartenplätzen ist u.a. durch das Neubaugebiet „Ehrsamer Weg“ und durch starke Geburtsjahrgänge gestiegen, aber auch durch das Recht auf einen Kindergartenplatz und mitunter die Notwendigkeit, dass beide Elternteile zur Erzielung des notwendigen Familieneinkommens beruflich tätig sein müssen.

Der Ortsbeirat hat in der Vergangenheit mehrfach auf den Platz- und Betreuungsbedarf aufmerksam gemacht und konnte erreichen, dass seinerzeit die Erweiterung des Kindergartens im Rahmen der Feuerwehrhauserweiterung vorgezogen wurde.
Weitere Beschlüsse wurden jedoch nicht weiterverfolgt wie z.B. die bauliche Erweiterung oder die Einrichtung einer Waldkindergartengruppe, andere Ortsbeiratsbeschlüsse werden nur zögerlich weiterverfolgt, wie z.B. den Bau des Integrativen Kindergartens auf der Fläche des ehemaligen Pfarramtes und die Schaffung eines Pflegenestes.
Die Situation im und um den Allendorfer Kindergarten verschärfte sich, als mehrere Familien, die Kindergartenplätze beantragten, eine Absage erhielten und plötzlich vor großer Betreuungsnot standen.
Dann wurde bekannt, dass auch die Betreuung im Kindergarten nicht mehr sichergestellt ist und dieser mehrfach kurzfristig geschlossen wurde.
Aus diesem Grund wurde die Situation im Allendorfer Kindergarten kurzerhand zum Tagesordnungspunkt in der Ortsbeiratssitzung am 4. Juni 2024 und der Elternbeirat wie auch eine Vertreterin des Jugendamtes sowie die zuständige Dezernentin fanden öffentliches Gehör.
Jetzt wurde bekannt, dass es im Allendorfer Kindergarten zu Kündigungen von Erzieher/innen gekommen sein soll.
Die Stadt regierte schon bereits durch Gespräche und Ideen.
Die Gesprächskultur und das gemeinsame Wirken hin zu einer positiven Entwicklung soll nun institutionalisiert werden durch diesen „Runden Tisch für die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung in Allendorf/Lahn“.
Die Zukunft der Kinderbetreuung in Allendorf/Lahn soll dabei im Fokus sein, weniger die Vergangenheitsbewältigung.
Wir schlagen nun die Einrichtung eines „Runden Tisches für die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung in Allendorf/Lahn“ vor. Sie können feststellen, dass wir eine positive Formulierung gewählt haben und Lösungen finden wollen. Wir müssen nach vorne schauen und die Vergangenheitsbewältigung nicht in den Vordergrund stellen.
Wir schlagen vor, dass die Moderation der Neutralität halber der/die Allendorfer Ortsvorsteher/in übernehmen soll.
Die Geschäftsführung soll beim Jugendamt der Stadt Gießen liegen, weil dies nicht alles dem Ehrenamt aufgebürdet werden kann.
Dem „Runden Tisch“ sollen angehören:
-              Kindergartenleitung in Allendorf/Lahn
-              zuständige/r Dezernent/in für das Kindergartenwesen
-              Kindergartenfachberatung
-              Amtsleitung oder Kindergartensachgebietsleitung des Jugendamtes
-              2 Vertreter/innen des Elternbeirates der Allendorfer Kindertagesstätte
-              Ortsvorsteher/in von Gießen-Allendorf/Lahn sowie ein weiteres Ortsbeiratsmitglied
-              1 Vertreter/in der Vereinsgemeinschaft Allendorf/Lahn
Bei Bedarf kann der Kreis erweitert werden.
Weiter schlagen wir vor, dass der „Runde Tisch für die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung in Allendorf/Lahn“ bei Bedarf tagen soll, mindestens jedoch einmal im Vierteljahr.
Folgende Themen sollen nach unserer Ansicht dabei behandelt werden:
-              Personalgewinnung und Personalerhaltung – attraktiver Arbeitsplatz für Erzieher/innen
-              Erfüllung der Kindergartenplatzgarantie vor Ort
-              Einhaltung von garantierten Öffnungszeiten
-              Pilotprojekte
-              Ergänzung durch Pflegenester
-              Zusammenarbeit mit dem noch zu bauenden Integrativen Kindergarten in der Nachbarschaft
-              Kooperation mit den städtischen Kindertagesstätten der Nachbarstadtteile
-              Kooperation mit den örtlichen Vereinen und engagierten Bürger/innen
(Diese Aufzählung ist nicht abschließend.)
Die Beratung soll sich auch nicht auf die städtische Kindertagesstätte alleine beziehen, sondern überhaupt auf die örtliche Kinderbetreuung allgemein. Dabei sollen auch Intelligente Lösungen außerhalb gefunden werden, z.B. durch Pflegenester, und auch das Verhältnis und die Kooperation mit dem künftigen Integrativen Kindergarten in direkter Nähe und mit den anderen städtischen Kindertagesstätten.
Da die nächste Ortsbeiratssitzung erst im September terminiert ist, sollte aber keine Zeit verloren werden. Deshalb wurde der Antrag heute schon an die zuständige Dezernentin Gerda Weigel-Greilich geschickt, mit der die Intention des Antrages übrigens besprochen ist. Auch wurde der Antrag im Vorfeld mit dem Elternbeirat des Allendorfer Kindergartens abgestimmt.
Der Vorstand des SPD-Ortsvereins Gießen-Allendorf/Lahn und auch seine Fraktion im Ortsbeirat haben bereit in zwei Sitzungen intensiv mit dieser Thematik befasst. Wichtig war, dass der Elternbeirat bereits in der letzten Ortsbeiratssitzung Gehör gefunden hat und dass die Verantwortlichen in der Stadt die Problematik erkannt und erste Gespräche geführt haben.
Der Dialog, in dem auch konstruktive Vorschläge auf den Weg gebracht werden, sollte unbedingt fortgesetzt werden. Das Format „Runder Tisch“ bietet sich dabei an.
Damit soll aber nicht bis zur Septembersitzung des Ortsbeirats gewartet werden.