Landtagskandidat Frank-Tilo Becher stellte sich vor

Zahlreiche interessierte Mitglieder konnte Kleinlindens SPD-Vorsitzender Stefan Prange am Freitagabend im Bürgerhaus begrüßen, die sich den neuen Landtagskandidaten, den Gießener Dekan Frank-Tilo Becher, anhören und ihm Fragen stellen wollten. Es mussten sogar noch Tische und Stühle herangeschafft werden, so groß war das Interesse. Zu Beginn wurden die anwesenden Neumitglieder begrüßt und in der Runde vorgestellt. Allendorfs Ortsvereinsvorsitzender Thomas Euler übergab dem Neumitglied Alfred Brübach sein Mitgliedsbuch, Lützellindens Ortsvereinsvorsitzender Michael Borke begrüßte das Neumitglied Detlef Söhlke und Kleinlindens Ortsvereinsvorsitzender Prange begrüßte die Neumitglieder Tim Körber, Marco Herzog und Moritz Braun.
Frank-Tilo Becher, der für die SPD im Wahlkreis 18 als Nachfolger von Gerhard Merz bei den Landtagswahlen am 28. Oktober antreten wird, warb für sich, aber auch für den am selben Tag über eine Sonderausgabe der Mitgliederzeitung VORWÄRTS zugegangenen Koalitionsvertrag. Er selbst sei noch am Wahlabend der Bundestagswahl für einen Gang der SPD in die Opposition gewesen, jetzt aber stehe er für den ausgehandelten Koalitionsvertrag, weil dieser sehr viele sozialdemokratische Inhalte habe.  Der SPD habe er bereits lange durch seine Tätigkeit in der Gießener Nordstadt nahegestanden, aber beigetreten sei er erst im vergangenen Jahr. Der umgreifende Populismus, der immer mehr in der Gesellschaft und in den Parlamenten Fuß fasst, habe ihn dazu bewegt, ein politisches Bekenntnis abzugeben, und zwar für die Sozialdemokratie. Sicher befinde sich die europäische und jetzt auch die deutsche Sozialdemokratie in einer Krise, zum einen, weil deren Errungenschaften wie soziale Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden und Mitbestimmung mittlerweile als selbstverständlich angesehen werden, zum anderen, weil an der Parteispitze kommunikative Fehler stattgefunden haben. Er plädiere für Klarheit und Freundlichkeit! Man müsse eine Fehlertoleranz offensiv leben, Fehler zugeben statt schönzureden, mutig denken und leben mit Spielräumen, sich korrigieren zu können. Dies müsse zu einer neuen politischen Kultur werden. Das ist ein klarer Gegenentwurf zu den Hassbotschaften und den Fake-News. Im Rahmen dieser politischen Erneuerung erwarte er von allen einen selbstkritischen Blick, und mit einer Energie nach dem Motto „jetzt erst Recht“ sei man durchaus in der Lage, die SPD zur stärksten hessischen Kraft und Thorsten Schäfer-Gümbel zum nächsten hessischen Ministerpräsidenten zu machen.
Die anschließenden Fragen der seht interessierten Mitglieder bezogen sich auf die Themen Kirche und Politik, Kinderbetreuung und schulische Entwicklung, Medienkompetenz und soziale Gerechtigkeit und tatsächlich auch Gott und die Welt.
Prange warb dafür, dass sich die Mitglieder an der Basis intensiv in die Programmdiskussion für die Landtagswahl einmischen. Hier könne man in den von der Landespartei zur Verfügung gestellten Internetforen mitdiskutieren und eigene Initiativen voranbringen. Dieser Dialog diene ebenfalls wie der von den drei gastgebenden Ortsvereinen vor Ort angebotenen und alle zwei Monate stattfindenden Plattform „SPD im Dialog“ der so dringenden Erneuerung der Partei.
Was aber die Diskussion um Mitgliedervotum und Koalitionsvertrag angeht, warb Prange für die Teilnahme an der Mittelhessenkonferenz der SPD am kommenden Montag in Aßlar. Aus allen drei Ortsvereinen werden dort Mitglieder teilnehmen. Zudem veranstaltet der SPD-Ortsverein Allendorf/Lahn am kommenden Mittwoch und der SPD-Ortsverein Kleinlinden am kommenden Freitag eine mitgliederoffene Vorstandssitzung zur Diskussion über diese Thematik. Das Mitgliedervotum der ca. 460000 Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten findet vom 20. Februar bis zum 2. März 2018 statt.